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Ägypten, Sinai (Teil 1/6)
   
Ahlan wa sahlan - Willkommen!
Ma fish mushkila - Alles kein Problem!
 
     
 
 
Gewöhnlich reist der Tourist aus fernen Ländern an und nimmt die Eindrücke mit, die das Reiseunternehmen ausgesucht hat: Luxor, die Pyramiden, allerhand andere alte Steine, Kairo, den Nil mit seiner grünen Pracht und die Hotelressorts mit ihren üppigen, massiv bewässerten Gartenanlagen. Gerne vergisst man darüber, dass Ägypten zu 95 % aus Wüste besteht. Genau um diese und ihre Bewohner soll es hier gehen. Genauer um den Teil Ägyptens, der zu Asien gehört: Die Halbinsel Sinai.

Beduine und Kamele
Ein Beduine mit seinen Kamelen

In Dahab, am Golf von Aquaba gelegen, gibt es eine alte Beduinenfrau mit eigenem Laden, die schon recht viel Beduinenschmuck in Michas Hände verkauft hat. Sie nennt sich schlicht Hadsha, da sie schon in Mekka war, wie sich das für einen richtigen Moslem mindestens ein Mal im Leben gehört. Dass so viele Pilger schon recht betagt sind, lässt sich unter anderem damit begründen, dass diese Fahrt den Pilger von seinen Sünden befreit - je später man also fährt, desto länger kann man sündigen... Hat mir zumindest ein Moslem so erklärt!  Bick ins Wadi
Wir sind übrigens immer zu sechst unterwegs - Kira fehlt hier. Alte Damen steigen keine Berge hoch!

Wadi Abiat - das Weiße Wadi liegt auf dem Weg nach St. Katharina. (...kleiner Abstecher auf dem Weg) Einer der schönsten Flecke der südlichen Sinai - wenn man mal von der Unterwasserlandschaft absieht. Hier wachsen zwar auch nur spärlich ein paar knorrige Ginster und würzige Kräuter, der fast weiße Sandstein besticht aber allein mit Gestalt und Farbe unwahrscheinlich.Ari im Wadi Abiat
Ari im Wadi Abiat

Ich selbst war ein einziges Mal im Hochsommermonat August auf der Sinai - freiwillig mach' ich das nicht noch Mal! Ich wäre beinahe zum Dörrobst geworden! Zum Tauchen kann man sich meiner Meinung nach ab Ende September ins Land wagen, für eine Wüstentour ist November ein super Monat (zumal in Deutschland dann das ekligste Wetter herrscht). 

Die Wüste im Morgenlicht
Die Wüste im Morgenlicht

Es ist noch gar nicht so lange her, da war der südliche Zipfel, auf den sich heute der (Tauch-) Tourismus konzentriert, die unzugänglichste Region der Sinai. Erst Ende der 60er Jahre bauten die Israelis eine Straße von Eilat bis nach Sharm el Sheik. Aber Halleluja, jetzt ist sie ja da! Diese und einige andere Straßen und Pisten bringen uns zu mehr oder weniger abgelegene Stellen, von denen ich hier berichten will. 

Pharaoneninsel
Die Pharaoneninsel - knapp 10 km vor der Grenze zu Israel gelegen. Es gibt eine Pendelfähre für Touristen, die sich die einst in Kreuzritterhand befindliche Insel ansehen möchten.

Hadsha hat uns dann also irgendwann mal eingeladen ihre Familie in der Gegend von El Arish am Mittelmeer zu besuchen. Traf sich gut, da wir den Kamelmarkt dort gerne einmal sehen wollten... Wir machten uns auf den Weg...
Skelett
Unübersehbares Skelett auf der Strecke nach St. Kathrin, wenige Kilometer danach kommt rechts eine "Cafeteria", dort ist der Eingang des Weißen Wadis

Sozusagen um die Ecke kann man sich bei den Beduinen Dromedare und Führer mieten und eine Wüstentour machen. Die Bedus hier sind sehr tourismuserfahren und sprechen manchmal auch Englisch! Ari und Lara mit Sandsteinformation
Ari entdeckt immer neue Sandsteinformationen...
 
  Blick ins Wadi Gazalla
Blick ins Wadi Gazalla (Lucy und Lara links im Bild)

Mit etwas Glück auch mal einen Fuchs, ansonsten an größeren Tieren aber eher Ziegen und Schafe mit Beduinen im Schlepptau als Steinböcke oder Gazellen.
Was sich im Wadi Abiat auf jeden Fall lohnt, ist die etwas versteckte Sanddüne (man sieht sie erst, wenn man daran vorbei gelaufen ist) hoch zu robben - unsere 4 mit 4-Pfoten-Antrieb haben sich entschieden leichter getan als wir!
Blue Valley
Kira und Micha beim Begucken der blauen Steine
(Wenige 100 m nach dem Checkpoint St. Kathrin, auf dem Weg zum Kloster, geht die Piste zum Blue Valley links ab)
Blue Valley
Viel fotografiert habe ich hier leider nicht, da ich kurz vorher mal wieder den Fehler gemacht habe außerhalb Michas Busküche zu essen. Wenn es irgendwas zu holen gibt...
Ob Lamblien, Amöben oder anderweitig verursachte Diarrhoe, ich zieh' alles an!
Deshalb war ich auch nicht so in der Laune tolle Fotos zu schießen. Ich komm' wieder, keine Frage!
                             
der Wüstendjinn Der Wüstendjinn...
Zwar kann es im November in den hohen Bergen schon Frost und Schnee geben, aber die Tagestemperaturen bringen einen in den Wadis (Trockenflußtäler) immer noch ins Schwitzen. Für eine Wüstentour echt  der tollste Monat! In den Monaten davor halten das ohne Vertrocknungserscheinungen nur Beduinen, Kamele und Palmen aus! 
Im Winter kann es zu kurzen und heftigen Regenfällen kommen, die die Wadis in Sturzfluten verwandelt und alles mit sich reißen. Mit viel Glück erwischt man die Zeit nach dem Regen und sieht dann allerhand Grün in der Wüste. 

Ginster
Sonnenhungriger Ginster im weißen Wadi

Die Blaue Wüste
Nicht weit vom Katharinen - Kloster, in einer Hochebene, tobte sich 1980 ein belgischer Künstler namens Jean Verame mit, wie es heißt, 10 Tonnen blauer Farbe aus. Mit dieser vom damaligen Präsidenten Sadat genehmigten Aktion wurde der Friedensbeschluss zwischen Ägypten und Israel gefeiert - Blau ist die Farbe des Friedens...
Blue Valley
Auf 15 qkm hat der Künstler seine Farbkleckse, die teilweise leider schon stark bröckeln, verteilt.
 
Blue Guru
In diesem Wadi scheinen auch seltsame Dinge zu passieren! 
 
   
       

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Copyright Stefanie Möhrle